EXKLUSIV: Das Ergebnis der Pointen-Prüfung

Aufgrund eines Missverständnisses erhielt ich heute per Post ein Schreiben, das sicher nicht in meine Hände fallen sollte. Eins vorweg: Micky, mein Bester, ich glaube, die Kuh ist vom Eis. Dich verklagt wohl keiner mehr.

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„Sehr geehrter Herr…

zunächst einmal kann ich Sie in Sachen „Gebührenrechnung“ beruhigen. Die Prüfung der Penispumpen-Pointe ist erst die siebte Prüfung, um die Sie in diesem Monat bitten, und damit in unserer Flatrat „Publicity Plus “ enthalten.

Zum Fall: Da habe ich weniger gute Nachrichten für Sie.

  1. Sollten Sie die Ehre der Verstorbenen retten wollen, wäre eventuell der Sohn, nicht aber ein Dritter (hier: Sie, Schlagerstar), der geeignete Kläger.
  2. Sollte Sie die Formulierung „elektrische Penispumpe, die Ihre Tochter abstellen möchte“ beleidigen, erlauben Sie die Nachfrage: stört Sie die Unterstellung, dass Sie eine „Penispumpe“ nutzen, dass Sie P.s Vater seien oder der Zusatz „elektrisch“? So oder so handelt es sich um Satire, und die darf – wie wir ja nun spätestens jetzt wissen – alles. Alles. Wir alle (wohl inkl. M. Beisenherz) sind froh, dass hier nicht noch gezeichnet wurde.
  3. Der Paragraph gegen Geschmacklosigkeit, von dem Sie sprechen, ist inexistent. Und weil mein iPhone mir neulich noch zwei Songs ihrer BestOf „zushuffelte“… vielleicht sind Sie am Ende des Tages sogar ganz froh darüber, dass es den Paragraphen nicht gibt. Nur meine Meinung. Ist nur meine Meinung.
  4. Sollten Sie nun doch den Klageweg beschreiten wollen, möchte ich Ihnen aus einem Grund abraten, den ich jedem mit auf den Weg gebe, der Michael Beisenherz offenkundig noch nie gegenüberstand: Aufgrund seiner körperlichen Konstitution werden Klagen gegen Beisenherz grundsätzlich vor Sportgerichten verhandelt. Hier wird gern und oft auf zulässige „Internationale Härte“ verwiesen.

Eins noch in eigener Sache: Bei der Vorbereitung Ihrer Vaterschaftsklage hatten Sie uns – wie schreib ichs… – zu viel der „Probe“ dagelassen. Nunja: Hashtag #EsistnochSuppeda. Wie verbleiben wir da? Weg? Einfrieren? Holen Sie´s ab?

Mit freundlichem Gruß

Dr….“

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„Oh Gott, was red ich denn da?!“ Janine Kunze zu Gast bei WDR 2

Alte Talkshow-Regel: Wenn ein Gast ein Buch geschrieben hat, dann möchte er auch darüber sprechen. Meist bekomme ich als Moderator schon Wochen zuvor Zeit, mich einzulesen. Bei Janine Kunze ist das sympathisch anders. Übers Buch reden muss sie „nicht unbedingt“. Auch zugeschickt wurde mir diesmal nichts. Stattdessen hat sie ihr Werk „Geschenkte Wurzeln“ unter dem Arm.

„Ach, hier, das sollte ich zuschicken, ich habs nicht geschafft. Lass uns einfach Musik hören.“

Und so wurde die Sendung ein besonders offener, ehrlicher Radio-Abend – mit echten Tränen an einer Stelle und einer absoluten Weltpremiere.

HIER gehts zur Show (Podcast vom 24. Januar 2015)

HIER zu Janines Musik.

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Janine Kunze im Studio von WDR 2

Die Lügenpresse am Tag des Lügenmarsches

„Lügenpresse“ ist Unwort des Jahres. Richtig so. Ich persönlich kenne – und ich übertreibe nicht –  ausschließlich gewissenhaft arbeitende Kollegen, die sich mit einer Sache nicht gemein machen. Egal, für wie richtig sie ihnen auch subjektiv vorkommen mag.

Die Solidarität wurde mit Statisten nachgestellt?

Und jetzt das. Statt mit 1,5 Millionen Menschen in Paris durch die Straßen zu ziehen – wie von wohl jeder Zeitung, jedem Radio- und Fernsehsender gemeldet -, waren die Staatschefs nur wenige Meter vereint, so berichten es gestern Nacht erste Zeitungen. Ein Fake – für die Botschaft? Die Solidarität mit den trauernden Bürgern wurde mit Statisten nachgestellt?

Vielleicht bin ich zu sensibel, aber so sehr ich mich über diese Geste am Sonntag gefreut habe, so sehr enttäuscht mich deren Fake. Nein. Es ist größer. Er erschüttert mich.

Spielt mir dieses schöne Bild nicht vor.

Ich verstehe sofort, dass die Sicherheit für 44 Regierungschefs in einem kilomterlangen Trauermarsch nicht zu gewährleisten ist. Natürlich nicht. Aber warum stellt man sie dann nach? Stellt sie doch in einen Kreis, lasst sie einander bei den Händen fassen und auf den Boden gucken. Setzt sie doch hinter Glas auf den Place der Republique – für 15 Minuten. Oder sorgt für ein Bild romantischen Ausmaßes an einem Kranz, Feuer, am Tatort oder in einem geschlossenen Saal. Aber spielt doch bitte das vermeintlich schönere Bild nicht vor.

„Wo ist das?“ und „Wann war das?“

Ich verstehe so etwas nicht. Und dabei sind die Umstände, wie die Bilder entstanden sind, für mich nur ein Punkt von zweien. Der zweite Punkt ist für mich gravierender. Wie konnten sich Journalisten zum Teil dieser Schau machen? Die, die das Bild machten, filmten und darüber schrieben? Wie konnte jede Redaktion es in einem „Wir sind Charlie“-Rausch übernehmen, ohne die obligatorischen Fragen zu stellen: „Wo ist das?“ und „Wann war das?“ Hier haben Politiker und deren Berater versagt, als sie auf die Idee kamen. Hier haben Journalisten vor Ort versagt, weil sie die Bilder mindestens unkommentiert verbreiteten und diese Fehlschlüsse zuließen, vielleicht sogar logen. Hier haben Redaktionen versagt, weil sie keine Fragen mehr stellten.

Die wahren Journalisten sind nun die twitternden Anwohner?

Auch ich bin Charlie. Wir alle sollten Charlie sein. Es ist und bleibt der erste große Anschlag auf die Pressefreiheit. Wie ironisch sind dann bitte dieses Bild und seine Geschichte? Vielleicht waren die wahren, freien Journalisten die twitternden Anwohner, die jetzt die Obenansicht der Fotomontage zeigen.

Und das an dem Tag, an dem „Lügenpresse“ das Unwort des Jahres wird. Ich hätte die Wahl der Jury gern lauter gefeiert.

Philip Simon – Fernsehen ist Arbeit, Bühne ist Entspannung

„Der Mann verlässt uns nicht das Haus ohne einen unterschriebenen Vertrag.“ – Kaum hat Philip Simon ZDFneo verlassen, schlug das WDR Fernsehen zu und verpflichtete den Halbniederländer zu einer monatlichen Fernsehsause.

Am Samstag war nun auch für Philip selbst „Ende der Schonzeit“, es ging zum Vorstellungsgespräch bei WDR 2.

HIER gibts die Sendung zum Nachhören (siehe 3.1.2015)

HIER gibts die brillante, extrem europäische Musik zum Nachlesen

HIER gibts das erste Twitter-Live-Selfie der Sendereihe:

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